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Aufzucht von Cannabispflanzen

Von Stecklingen ausgehend kann man schnell reifende, wachsende und schließlich blühende Pflanzen anzüchten. Bestimmte Cannabispflanzen bringen die natürlichen Voraussetzungen mit, um in diesem Prozess gegenüber anderen punkten zu können. Oft zeigt es sich fast von selbst, welche Pflanzen sich nicht nur besser klonen oder weiter züchten lassen, sondern auch, welche am schnellsten blühen und wachsen. Die am schnellsten wachsenden Pflanzen sollte man wählen und mit den favorisierten männlichen anzüchten, um optimale Ergebnisse zu erlangen. Längerfristig gesehen kann man durch diese Methode des Klonens viel Zeit sparen, die man sonst mit dem Warten auf die Reife der Pflanzen verbringen würde. 

Sobald eine männliche Pflanze zu blühen beginnt, was meist ungefähr zwei bis vier Wochen vor dem Erblühen der weiblichen ist, muss sie von der weiblichen Pflanze entfernt werden, damit es nicht zur Befruchtung kommt. Am besten siedelt man sie an einen separaten Ort um. Jedes Plätzchen, das mindestens zwei bis drei Stunden Licht täglich bekommt, eignet sich dafür. Unter die Pflanze sollte man ein Tablett oder ein Stück Stoff legen, um fallende Pollen aufzufangen. 

Es lohnt sich, eine männliche Pflanze wiederholt einsatzfähig zu halten, indem ihr oberer Teil umgeknickt und erschüttert wird, um ihren Reifezustand zu verzögern.

Alternativ kann man die oberen Teile der Pflanze im reifen Zustand entfernen und die abgenommenen Zweige in ein Glas Wasser mit fester Unterlage (Glas, Metall) setzen. Jeden Morgen sollte man dann die Zweige schütteln, um die Pollen zu lockern, welche auf der Unterlage gesammelt werden. Anschließend kann man mit einem Messer oder einem ähnlichen Objekt aufsammeln. Durch diese Vorgehensweise bleibt die männliche Pflanze im beschnittenen Zustand und kann unendlich genutzt werden, um die gewünschten Blüten zu erlangen, sofern die nötigen Dunkelphasen eingehalten werden. Pollen können auch im Kühlschrank gelagert werden, doch sind frische zu bevorzugen. 

In einer luftdichten Tüte im Kühlschrank oder Tiefkühlfach gelagerte Pollen können problemlos bis zu 30 Tage gelagert werden. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die weiblichen Pflanzen aufbewahrt werden. Mit einem Geschirrtuch in der Tüte kann eventuelle Flüssigkeit aufgesogen werden. Meist kann eine Pflanze innerhalb von zwei Wochen nach Auftauchen der weiblichen Blüte befruchtet werden. Zu frühe Befruchtung dahingegen kann zu Problemen führen. Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die weiblichen Blüten weiße Härchen aufweisen und gut geformt sind. 

Auf Ventilatoren sollte nun verzichtet werden. Eine Papiertüte ist ein nützliches Werkzeug zur Befruchtung weiblicher Pflanzen. Die Öffnung der Tüte wird dafür um einen mit Pollen besetzten Zweig herum geschlossen. Dann wird sie gut geschüttelt. Nach zwei Minuten nimmt man sie ab, feuchtet sie mit einer Sprühdose an und entfernt sie. Dann nimmt man eine verschließbare Plastiktüte, setzt sie auf den oberen Teil des männlichen Zweiges und bewegt sie leicht zur Seite, um die Pollen zu lockern. Man hebt die Knospe leicht an und schließt sie. Dadurch sollte sich ein mit Pollen bedeckter Stamm zeigen. Dieser sollte fürs Befruchten über einen Zweig der weiblichen Pflanze gesetzt werden. Die Plastiktüten muss verschlossen gehalten werden, damit der Stamm bedeckt ist und keine Pollen entweichen können. Dann hält man diesen Stamm vorsichtig und schüttelt ihn leicht. Nach ungefähr ein oder zwei Stunden schüttelt man ihn dann erneut. Der Stamm eines Zweiges sollte ausreichend befruchtet sein und innerhalb von 14 Tagen erste Anzeichen von Wachstum aufweisen; gereifte Samen können die Blütenkelche innerhalb drei bis sechs Wochen spalten. Ein befruchteter Zweig kann buchstäblich Hunderte von Samen enthalten, sodass normalerweise ein oder zwei befruchtete Zweige für den Eigenbedarf ausreichend ist. 

Wenn mehrere Pflanzenarten gekreuzt werden, entsteht dadurch meist eine dritte Variation. Wenn man eine Vorstellung davon hat, welche Eigenschaften man sich vom neuen Stamm erhofft, sollte man in verschiedenen Pflanzenarten nach jenen idealen Teilen suchen, um dadurch die erwünschten Eigenschaften zu erhalten. Oft stößt man dabei auf zwei verschiedene Pflanzen, die dominante Gene in bestimmten Bereichen haben. Dies bedeutet, dass man mit nur einer Kreuzung die ideale Spezies erschaffen kann. Bei diesem Vorgang ist es möglich, zwei Pflanzen auf einmal zu kreuzen, indem die gewünschten Samen der ursprünglichen Kreuzung entnommen werden. Dies wiederum deutet in den meisten Fällen darauf hin, dass rezessive Gene verfügbar sind und die gewünschte Pflanzenqualität nur auf diese Weise erreicht werden kann. 

Im Großen und Ganzen ist es zu empfehlen, zwei verwandte, aber komplett verschiedene Stämme zu kreuzen. Auf diese Weise kann ein Heterosis-Effekt erzielt werden, was bedeutet, dass die wünschenswertesten Stämme durch Zusammenbringen gegensätzlicher Pflanzen hervorgebracht werden. Schlechtere Qualität kann auf zuvor durchgeführtes Kreuzen zurückgeführt werden, da rezessive Gene oft zu verminderter Potenz führen. 

Hybridsprösslinge können sich sehr vielfältig entwickeln. Jede aus einem Samenstamm entwickelte Cannabispflanze ist anders. Es ist daher dazu geraten werden, die verschiedenen Pflanzen zu auszuprobieren, um ihre individuellen Eigenschaften zu verstehen. Wenn eine Art sich als besonders hochwertig in Hinsicht auf Stärke, Ernteertrag und Blühen erweist, sollte sie in Zukunft fürs Klonen und Züchten verwendet werden.